Diejenigen, welche für ihre Rechte kämpfen, sollen exemplarisch bestraft werden
Die Auseinandersetzung um die Übernahme des vierten Lehrjahres bei Henckels/Zwillingswerk ist in Solingen und darüber hinaus zum Thema geworden, insbesondere nachdem die Firma gerichtlich gezwungen wurde, drei Jugendliche weiter zu beschäftigen.
Wie die Firma, welche lobenswerterweise im Verhältnis zu anderen Betrieben eine hohe Ausbildungsquote hat, auf die rebellischen Azubis reagiert, ist beschämend für ein modernes Weltunternehmen, wie es die Zwillingswerke gerne sein möchten. Obwohl die Lehrlinge sich lediglich dagegen gewehrt hatten, nach einer dreieinhalbjährigen Berufsausbildung nicht auf der Straße zu stehen, wird ihnen jetzt die Schuld dafür in die Schuhe geschoben, daß in der Zukunft noch weniger ausgebildet werden soll. Und weil die Firmenleitung vor dem Arbeitsgericht damit argumentiert hatte, daß zuwenig Arbeit da sei um die Lehrlinge übernehmen zu können, wird den zwangsweise Übernommenen die Arbeit verboten.
Gleichzeitig müssen einige Abteilungen bei Henckels bis zu 45 Stunden in der Woche arbeiten. Bei der Lebenshilfewerkstatt wurden ebenfalls ca. 10 Behinderte angefordert, weil so viel zu tun sei. Meistern, die über das Personalbüro Arbeitskräfte anfordern, wird verboten die Ausgelernten zu beschäftigen und selbst vor solchen kleinlichen Schikanen, daß den beiden Jugendvertretern “versehentlich” die Magnetkarte gesperrt wurde, ist man sich “nicht fies vor”.
“In Solingen wurden allein iDrecre Solidaritätsaktionen und Austausch unter Azubis und Kollege – für Ausbildung, Übernahme und Arbeit bundesweit!
H.O. Bones