Pressemitteilung autonomer AntifaschistInnen

Anläßlich des 6. antifaschistischen und antirassistischen Stadtrundganges in Wuppertal kam es im Stadtgebiet von Wuppertal und Solingen zu verschiedenen Kundgebungen.

Bei der Auftaktveranstaltung am Döppersberg vor der Polizeiwache wurde ausführlich die Legende von St. Martin vorgetragen, Weckmänner und -frauen wurden an die Menschen von der Platte und an hungrige PassantInnen verteilt. Schließlich wurde ein Polizeibeamter namens Böhm aus der Polizeiwache Döppersberg öffentlich vorgestellt, der sich durch Mißhandlungen und rassistische Äußerungen im Dienst hervorgetan hat.

Die 1. Kundgebung befaßte sich mit Hildegard Kuhlmann, die für die Stille Hilfe Nazimassenmörder betreut.

In Nächstebreck wurde der Skinhead und Nazirockmusiker Steve Bramekamp aufgesucht.

Am Ullendahl wurde der ehemalige Leiter des Wuppertaler Ausländeramtes Karl Dietrich besucht. Hier wurden auch entsprechende Parolen gegen diesen ausgewiesenen Schreibtischtäter gesprüht. Dietrich war 1995 der verantwortliche Beamte als Kuldeep Singh aus dem Wuppertaler Abschiebeknast nach Indien abgeschoben wurde und dort durch die Flughafenpolizei zu Tode gefoltert wurde. Dietrich saß kürzlich auch im Knast, er hat sich als guter deutscher Beamter bestechen lassen.

Am 15. November 97 demonstrierten in den Abendstunden 60 AntifaschistInnen in Solingen vor dem Privathaus des haftverschonten und zur Begnadigung empfohlenen NS-Verbrecher Gottfried Weise. Weise ermordete in Ausschwitz-Birkenau mindestens 5 Menschen. In einem Redebeitrag wendeten sich DemonstrantIn-nen gegen die Begnadigung des Mörders Weise. Weise hat seine Taten nie zugegeben. Nach der Kundgebung wurden Parolen gesprüht, Nebelkerzen und Leuchtmunition eingesetzt. Die Polizei wartete derweil mit einem Großaufgebot in Wuppertal bei der Pressenacht in der Stadthalle auf die angekündigte Demonstration und konnte so die Reichen und Politprominenz angemessen schützen.