Kommt der Neubau des Hallenbads am Standort Vogelsang?

Für das Schwimmbad Vogelsang wird ein Neubau  erstellt.  Am  8.9.2016  genehmigte die Bezirksregierung Düsseldorf dafür die Sonderkreditaufnahme  von  9  Mio. €. Damit kommt es beim Hallenbad-Neubau nicht zu dem befürchteten Privatisierungs-Projekt.

Es  bleibt  jedoch  offen,  ob  der  Neubau  am Standort Vogelsang errichtet wird, wo es als behindertenfreundliches  Bad  hervorragend mit den hier häufig verkehrenden Bussen erreichbar ist. Inzwischen mehren sich Gerüchte, die besagen, dass der Hallenbadneubau auf einer Wiese hinter der MVA errichtet werden soll.  Soll  hier  das attraktive  Grundstück  am Vogelsang  versilbert  und  das  Bad  an  einem unattraktiven, schlecht mit dem Bus erreichbaren Standort errichtet werden?

Zur Standortfrage eines Neubaus schreibt die Bürgerinitiative „Solingen gehört uns!“ in einer  Presseerklärung:

„Die  Planung  sollte aber  unbedingt  berücksichtigten,  dass  Wald schon jetzt als abgehängter Stadtteil gilt. Soll jetzt  auch  noch  das  Schwimmbad  aus  Wald verschwinden? Jetzt muss sich zeigen, ob in der  Frage  zur  Zukunft  des  einzig  verbliebenen  öffentlichen  Schwimmbads  die  verantwortlichen Kommunalpolitiker zu ihrem Wort stehen.  ()  Es  darf  nicht  sein,  dass  Entscheidungen  gegen  den  derzeitig  attraktiven Standort in Hinterzimmern getroffen werden. Das Bad sollte am Standort bleiben. Hier gibt es eine sehr gute Anbindung an die Busse und optimal kurze Wege von den Haltestellen zum Bad. () Die Bürgerinitiative „Solingen gehört  uns!“  appelliert  an  Oberbürgermeister Tim  Kurzbach  und  die Solinger  Ratsfraktionen,  den  Standort  des  Schwimmbads am  Vogelsang  und  die städtische  Eigentümerschaft des Schwimmbads nicht in Frage zu stellen.“

Für  den  Erhalt  des  Schwimmbads  am Vogelsang  haben  sich  in  den  letzten  Jahren besonders  der  Reha-  und  Behindertensport Solingen 1953 e.V. sowie Arnold Falkowski eingesetzt,  u.a.  mit  Petitionen,  Kundgebungen  und  im  Juni  2010  mit  einer Demonstration  von  mehreren  Hundert Menschen.  Dabei  forderten  sie  für  die  in Solingen  lebenden  über  20.000  registrierten Behinderten  eine  völlig  barrierefreie  und möglichst  behindertengerechte  Ausstattung sowie  eine  Einbeziehung  behinderter Menschen in die Bewirtschaftung des Bades. Die  UN  Behindertenrechtskonvention  verpflichtet ihre Unterzeichnerstaaten, geeignete Maßnahmen zu treffen, um für Menschen mit Behinderungen  gleichberechtigt  mit  anderen den  Zugang  zur  physischen  Umwelt  zu  gewährleisten. Grundlage für eine gleichberechtigte  gesellschaftliche  Teilhabe  von  Menschen mit Behinderungen ist damit eine möglichst  umfassend  barrierefrei  gestaltete Umwelt.  Die  Anbindung  des  Hallenbads Vogelsang an den öffentlichen Nahverkehr ermöglicht  die  Teilnahme  Behinderter  am Schwimmen in optimaler Weise.

Dietmar Gaida