Er ist Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), CDU – Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke in Solingen, Vorsitzender des Landschaftsbeirates, Vertreter der Stadt Solingen in der Zweckver-bandsversammlung Rhein-Ruhr sowie im Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, Mitglied im Umweltausschuß des Stadtrates und Funktionär in diversen CDU – internen Gremien.
Wahrscheinlich umfasst diese Aufzählung von Funktionen und Pöstchen noch längst nicht das ganze Spektrum, das dieser Multifunktionär abdeckt. In Solingen allerdings fragt sich der – zugegebenermaßen kritische – Beobachter seiner politischen Tätigkeit, wie dieser Mensch gleichzeitig SDW-Geschäftsführer sein kann, obwohl er auf so vielen ”Hochzeiten tanzt”. Allein die Bürgermeisterfunktion dürfte, wenn er sie ernst nimmt, etwa vier Stunden täglich in Anspruch nehmen und ein Aufsichtsratsvorsitzender hat ja auch nicht gerade wenig zu tun. Selbst wenn er super fleißig sein sollte und zu den Meistern im Zeitmanagement und Aufgabendelegieren gehört, ist eine seriöse Ausfüllung all dieser Verantwortungen unmöglich.
Wer sich die SDW jedoch einmal näher betrachtet, wird dem Geheimnis des Herrn Krebs schnell auf die Schliche kommen. In der Schutzgemeinschaft wimmelt es nur so von EX-MdBs, – MdLs, Regierungsdirektoren, Ministerialdirigenten, Staatssekretären usw., wobei häufige die Titulierung mit dem Kürzel ”a.D.” beginnen. Zufälligerweise gehören die meisten entweder der CDU oder der CSU an. Wahrscheinlich ist auch, daß sie sich in der Aufzählung ihrer Positionen und Pöstchen, ohne weiteres mit Herrn Krebs messen können. Klar dürfte auch sein, was die SDW meint, wenn sie anläßlich der Bundestagswahl in ihrer Zeitschrift ”Unser Wald” (4/94) feststellt: ” Ein Engagement in einer Partei ist die Fortsetzung des Umweltschutzes mit anderen Mitteln.” Der in diesem Satz angedeutete Pluralismus, in dem Wort ”einer”, wird im Kontext gelesen deutlicher: Schließlich gibt es ja neben der CDU noch die CSU! Und ein unverbesserlicher Freudianer muß der sein, dem dazu das Zitat von Clausewitz einfällt, wonach der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sei. Was jedoch die SDW für Politiker wie Krebs und Co ist, dürfte u. a. die finanzielle Umwegfinanzierung über Steuergelder für eine quasi hauptamtliche CDU-Tätigkeit sein.