Vom wundersamen Entstehen einer Zeitung

Nun ist es mal wieder geschafft, vor Euch liegt die erste 97iger tacheles, der unabhängigen und überparteilichen Zeitung Solingens. Wir hoffen unsere treue und zahlreiche LeserInnenschaft nicht allzu lange seit unserer letzten Ausgabe im August 96 haben warten lassen, doch hinter uns liegen ereignisreiche Monate. Da war zum einen eine erste redaktionsinterne Krise, die sich über den Sinn des Lebens im allgemeinen und überhaupt ergoß und die wir glücklicherweise für uns und für Solingen durch kollektive Selbsterkenntnis überstehen konnten. Diese Krise resultierte mit Sicherheit aber auch aus dem uns immer noch beschäftigenden Prozeß, den die Staatsanwaltschaft im Auftrag eines gewissen Herrn Kissel gegen uns führt und dem wir uns nicht so ohne weiteres unterwerfen wollen.

An dieser Stelle möchten wir uns sehr bei all den Menschen und dem Solinger Ökofonds bedanken, die die tacheles finanziell und ideell unterstützt haben, und ohne die wir jetzt nicht hier liegen würden. Unsere finanziellen Probleme sind aber leider nicht geringer geworden, drum trinkt doch mal ‘nen Bier weniger (machen wir auch schon) und gebt uns was ab! Soli-Abos sind herzlich willkommen. Auch hat uns gerade das Treiben um den Prozeß wieder einmal den Zustand Solingens und der Solinger BürgerInnen aufgezeigt, die sich bevorzugt in ihrem trägen Einheitsbrei treiben lassen und nur ungern aus ihren Sofas erheben. Immerhin kann die tacheles 1 1/2  bis 1 3/4 neue Redaktionsmitglieder begrüßen, womit wir aber auch nahtlos bei einem weiteren Problem angelangt sind. Durch unser begrenztes  Redaktionsteam sind unsere Erscheinungsintervalle nicht gerade klein gehalten und so wollen wir alle, die sich noch nicht dem Solinger Trägheitsgesetz unterworfen haben ermuntern, mal bei einem unserer Treffen im Bibo am Werwolf (14-täglich donnerstags) vorbeizuschauen, um ihre/seine ganze Kreativität einmal entladen zu können.

Nun wünschen wir Euch viel Spaß beim Studieren dieser Lektüre. Die tacheles hat diesmal die Stadtplanung zum Schwerpunkt. Wir wollen damit einen Gegenpol zur herrschenden Solinger Betonbaumentalität schaffen und dazu anregen, einmal über eine alternative Planung nachzudenken. Außerdem haben wir endlich einmal LeserInnenbriefe bekommen, womit wir nun feierlich Eure Seite eröffnen können, die ein fester Bestandteil der tacheles werden soll und die Ihr daher auch in den nächsten Ausgaben füllen müßt.

Eure tacheles-Redaktion