Der Adams-Apfel der FDP fällt nicht weit vom Kaufmann

Ein Grundstücksdeal zwischen der Stadt und einer Erbengemeinschaft, in der die FDP-Ratsfrau Gisela Adams involviert ist, könnte unserer Stadt teuer zu stehen kommen. Da soll es nahe der Felderstraße eine Liegenschaft mit einem Verkehrswert von zwei Millionen (2.000.000) Deutschmark geben. Die Stadt will, daß dort Wohnungen gebaut werden. Die besagte Erbengemeinschaft jedoch wucherte den Verkaufspreis auf 3,5 Millionen hoch,  um sich schließlich mit der Stadt auf 2,8 Millionen zu einigen. Bleibt immerhin ein Abzocker-Gewinn von 8oo ooo! Eine solch hohe Gewinnspanne ist schon recht ungewöhnlich und sollte eigentlich Fragen aufwerfen. Angesichts des derzeitigen Haushaltsdefizites von jährlich etwa 45 Millionen tröstet es auch wenig, daß es in der FDP Leute gab, die ihre anspruchsvolle Politkarriere schon für weniger Knete aufs Spiel gesetzt haben. Was von der Geschichte freidemokratischer Kommunalpolitik der letzten Jahrzehnte übrig bleibt, läßt sich relativ kurz zusammenfassen.

Der Höhscheider-Ex-Alt-Bundespräsident Walter Scheel hatte seinen Durchbruch in der Politik, erst nachdem er zwei Solinger Firmen zu Grunde richtete. Sozialdezernent Helbig stolperte über eine Unterschlagungsaffäre. Kaufmann, der FDP-Ratsarchitekt, wurde wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen, nachdem das Wochenmagazin “Stern” enthüllte, wie er sich bei öffentlichen Bauaufträgen selbst bediente. Walter Freund, langjähriger Fraktionsvorsitzender, verlor seine vermeintliche Unschuld durch einen Umweltskandal.

Was jedoch Gegenwart und Zukunft betrifft, scheint sich die alte Volksweisheit, wonach der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, zu bestätigen. Die Beschäftigung von Schwarzarbeitern durch FDP-Fraktionschef Dorten könnte bei einigem Wohlwollen noch als Ausrutscher gewertet werden. Rats- und Parteikollegin Gisela Adams scheint da schon eher Kaliber in der Tradition ihrer Vorgänger aufzufahren. Neben ihren “krummen Touren” haben alle diese FDPler noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie haben irgendwann vor dem Rat der Stadt geschworen, daß sie ihre Pflichten zum Wohle der Stadt Solingen erfüllen wollten.

Onkel Fritz