LeserInnenbriefe

Herzlichen Glückwunsch zum gewonnenen Prozeß!

Endlich gibt es wieder einmal einen Grund, einen Erfolg der Linken im politischen Kampf zu feiern! Der rechtsextreme Bauunternehmer Kissel darf nach dem Prozeß gegen die tacheles am 9. 9. 1997 vor dem Wuppertaler Landgericht nun offiziell ”Volksverhetzer” und ”Auschwitzleugner” genannt werden. Seine Tätigkeit als Bauunternehmer und Verbreiter rechter Propaganda in Solingen ist in Zukunft ernsthaft in Frage gestellt.

Dank hartnäckiger Arbeit und nach verlorenem Prozeß in erster Instanz hat das Wuppertaler Landgericht Euch nun doch recht gegeben bei dem, was Ihr schon länger versucht: Rechtsextremistische Tendenzen, fremdenfeindliche Propaganda und Drahtzieher dieser Szene öffentlich an den Pranger zu stellen. Der Freispruch der tacheles setzt Zeichen. Der Ausgang des Prozesses hat Hoffnung gemacht und gibt wichtige Impulse. Es ist gut zu wissen, daß es nach dem Brandanschlag in Solingen immer noch Leute gibt, die sich mit Erfolg  gegen Rechtsextremismus und Rassismus einsetzen. Der Prozeß hat gezeigt, daß Gegenmachttendenzen nach wie vor da sind und sich nicht erschüttern lassen. Es ist abzusehen, daß Kissels Ruf in Solingen ernsthaft gefährdet ist. Wer diesem Mann noch öffentliche oder private Aufträge zukommen läßt, muß sich in Zukunft klar darüber sein, damit einen Volksverhetzer und Auschwitzleugner zu unterstützen. Dem unternehmerischen und politische Treiben muß Einhalt geboten werden. Es ist nicht vorstellbar, daß die Stadt Solingen Kissel noch Aufträge erteilt, dies wäre verantwortungslos und würde zeigen, daß die Stadt Solingen keine Konsequenzen aus ihrer Vergangenheit gezogen hat. Ihr habt erheblich dazu beigetragen, das öffentlich zu machen. Der Erfolg der tacheles  bei dem Prozeß setzt Zeichen. Was vor allem bleibt, ist Mut, Lust und Kraft zum Weitermachen. Wir haben gesehen: Es lohnt sich doch.

Solidarische Grüße aus Wuppertal

Monika Schäfer
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin erleichtert, daß das Landgericht Wuppertal das Urteil gegen ihren ehemaligen verantwortlichen Redakteur Herrn Müller aufgehoben hat. Ich hoffe, daß dieser Freispruch sie motiviert weiterhin so engagiert gegen rechte Tendenzen zu berichten und für demokratische Werte einzutreten. Viel Erfolg für ihre weitere Arbeit!
Mit freundlichen Grüßen

Ernst-Martin Walsken