Ein hervorragendes Angebot ist in Gefahr: Radio-Sendungen selber machen unter Anleitung und dabei kostenfrei!
Noch besteht dieses großartige Angebot für Privatpersonen, Interessengruppen, Initiativen und Organisationen:
Die kostenfreie Produktion einer RadioSendung in einem Tonstudio inklusive technischer Betreuung und auf Wunsch auch mit professioneller Anleitung! In unserer Region steht dafür eine Servicestelle mit einem technisch bestens ausgestatteten Studio in Remscheid (Volkshochschule) sowie ein Studio des Katholischen Bildungswerkes (KBW) in Solingen für Bürgerfunk-Produktionen zur Verfügung. Schon seit 25 Jahren bietet Michael Bauer seine fundamentierte und engagierte Unterstützung bei Planung, Organisation und Produktion und nicht zuletzt beim Hochladen von Radio-Sendungen an.
Eine eigene Radio-Sendung im Rahmen des Bürgerfunks zu produzieren bietet jedem Interessierten die großartige Möglichkeit, eigene Themen in die Öffentlichkeit zu bringen, und damit zugleich mit einem eigenen Beitrag das Rundfunkangebot demokratisch mitzugestalten.
In den meisten Ländern auf unserem Globus würde eine solche aus Steuergeldern finanzierte Einrichtung allergrößte Begeisterung hervorrufen und eine große Auslastung erfahren. Doch in der deutschen Öffentlichkeit wird der Bürgerfunk leider viel zu wenig wahrgenommen – und nicht zuletzt deshalb auch zu wenig genutzt.
Deshalb aktiv werden – um den Bürgerfunk zu erhalten
Dabei geht der Bürgerfunk in NRW aktuell -politisch wie auch förderseitig – äußerst schwierigen Zeiten entgegen. Schon seit mehreren Jahren wird er aufgefordert, in seiner Struktur etwas zu verändern.
Wenn sich nicht genug Interessierte finden, die die Dinge aktiv in die Hände nehmen und weiter entwickeln, dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn es den Bürgerfunk bald so -terrestrisch im Rahmen des jeweiligen Lokalprogramms – nicht mehr gibt. Die Medienwelt um uns herum hat sich mittlerweile völlig verändert; doch nicht so recht mitentwickelt haben sich die Bürgerfunk-RadioMacher. Das bleibt nicht unbemerkt von Politik und ausführender Behörde der Landesanstalt für Me-dien (LfM) in NRW. Alle Regionen in NRW – also auch der Bürgerfunk bei Radio RSG – sind jetzt angehalten, in Sachberichten die Zustände vor Ort regelmäßig darzulegen. Die gemütlichen Zeiten neigen sich damit dem Ende entgegen.
Gefahr droht durch neues Landesmediengesetz!
Der Bürgerfunk an sich ist im Landesmediengesetz verankert. Seit den Novellen zum Landesmediengesetz 2007 und 2014 ist der politische Rückhalt, der sich 1990 ursprünglich für eine Bürgerpartizipation dieser Art ausgesprochen hatte, immer weiter zurückgegangen – und somit auch die Mittel.
Es ist zu erwarten, dass die neue Landesregierung, die dem Bürgerfunk ohnehin nicht besonders positiv gegenübersteht, in ihrer Regierungszeit das Landesmediengesetz noch einmal novellieren wird natürlich nicht zum Vorteil für den Bürgerfunk.
Tenor: Wenn Einschränkungen und Mittelkürzungen anstehen – dann beim Bürgerfunk. Dort ist der Widerstand am geringsten. Für unsere Region besteht da leider keine Ausnahme.
Auch die Landesanstalt für Medien (LfM) plant weitere Kürzungen beim
Bürgerfunk
Aktuell werden auch die Fördermittel von der Landesanstalt für Medien (LfM) sukzessive gekürzt. Die Ausgabenseite der LfM mit ihren Fixkosten (z.B. Personal, Gebäude etc.) wächst stetig. Die Einnahmenseite stagniert jedoch seit vielen Jahren, so dass die wachsenden Kosten nun zum Teil (ebenfalls ansteigend) von Fördermitteln gedeckt werden müssen. Bereits seit 2016 finden Kürzungen der Fördermittel für diesen Bereich statt. Bis 2021 spricht man von insgesamt über mehr als 500.000,- Mittelkürzung. Die neuesten Aussagen der LfM melden sogar Mittelkürzungen von rund 800.000,- , und das bereits ab dem kommenden Jahr.
Auswirkungen auf den Bürgerfunk
Welche Auswirkungen das in den nächsten Monaten und besonders ab dem kommenden Jahr auf Fortbildungen und kostenfreie Produktionsmöglichkeiten in der Servicestelle mit den beiden Studios in Remscheid (VHS) und Solingen (KBW) sowie die Produktions-und Organisationsunterstützung haben wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Die aktuelle Förderung für die Servicestelle in unserer Region läuft noch bis zum 31. März diesen Jahres.
Hieraus werden die Räumlichkeiten, die Technik und auch die Produktions- und Organisationsunterstützung finanziert. Stehen diese Mittel zukünftig nicht mehr zur Verfügung, bleibt abzuwarten, ob und in welchem Rahmen die für die Redaktionen kostenfreie Produktionsumgebung überhaupt erhalten bleiben kann.
Der Bürgerfunk muss unbedingt erhalten und weiter entwickelt werden!
Es geht also nicht nur darum, sich im Bürgerradio aktiv mit Produktionen zu beteiligen, sondern auch für den Erhalt der Förderung und den Erhalt des generellen Bürgerfunk-Modells zu kämpfen!
Birgit Correns