Die Viehbachtalstraße zwischen Landwehr und Ohligs wird zur Zeit nicht weiterverfolgt, CDU, SPD und FDP wollen die Trasse weiter für einen eventuellen späteren Bau freihalten. Die Straße würde u.a. durch das Bachtal und die Wiesenlandschaft Burbach am Freibad Aufderhöhe, der Naturlandschaft Börkhauser Bach (siehe Foto) und eine Kleingartensiedlung mit einem sehenswerten Obstbaumbestand führen. Parallel zu dieser Planung verläuft die Bonner Str, die nach dem Willen aller Parteien demnächst in den Kreuzungsbereichen ausgebaut wird.
Die B229n sollte ursprünglich einmal das Autobahnkreuz Langenfeld (A3/A542) mit dem südlichen Ende der L405 (Viehbachtalstraße) verbinden. Sie führt durch die Leichlinger Sandberge, vorbei an der denkmalgeschützten Kapelle St. Reinoldi (15. Jhd., ältestes Bauwerk Solingens), durch das Feuchtgebiet (und die Hofschaft) Holzkamp bis zur Eisenbahnbrücke in Landwehr. Sie führt auf Solinger Seite ausnahmslos durch Landschaftsschutzgebiet, u.a. durch ein Feuchtgebiet mit Sümpfen, Teichen und kleinen Bachläufen die durch die Trasse zerschnitten würden.
Die nördliche Weiterführung der Viehbach-talstraße bis zur Schlag-baumer Str. (L 405) soll nach den derzeitigen Planungen zweispurig mit Randstreifen gebaut werden. Die 900m lange Trasse soll dabei noch vor dem Frankfurter Damm in einen Tunnel geführt werden, der kurz vor der Schlagbaumer Str. wieder ans Tageslicht führt. Kosten soll das ganze 44 Mio. DM, das sind ca. 49.000 DM pro Meter! Die Straße würde das Krankenhaus und die direkt angrenzenden Wohngebiete stark beeinträchtigen.
Dem Straßenstück würde das Quellgebiet des Lochbaches zum Opfer fallen. Die als besonders schützenswert eingestufte offene Quelle bildet das Kernstück des Lochbaches, der gerade mit viel Geld renaturiert wurde und damit unwiderruflich geschädigt werden würde. Das Lochbachtal (siehe Foto rechts) stellt ein Biotopverbundsystem dar, daß wegen seiner Klima- und Naherholungsfunktion für Solingen besonders wichtig ist.
Der Westtangente oder Westumgehung Solingen sollen 120 Wohnungen zum Opfer fallen (siehe Foto unten). Dies sind zum größten Teil preiswerte Mietwohnungen, für die in Solingen hoher Bedarf besteht. Die Straße soll ca. 100 Mio. DM kosten, während gleichzeitig in Kindergärten die Mittel gekürzt und Einrichtungen geschlossen werden. Zur Innenstadtentlastung wird die Westtangente nur wenig beitragen, das bestätigen auch mehrere Gutachten. Stattdessen wird sie dem Autoverkehr zusätzliche Vorteile gegenüber Bus und Bahn bringen und so den Gesamtverkehr in Solingen noch steigern. Sie zerschneidet und zerstört ein großes Wohngebiet mit gewachsenen sozialen Strukturen zwischen Mangenberg, Martin-Luther-Kirche und Werwolf.
Durch die Strasse würde das Biotopverbundsystem um die Innenstadt herum stark beeinträchtigt: Die Grünflächen neben der Bundesbahn würden im Trassenbereich fast vollständig zerstört und als Verbindungsflächen zwischen den Tälern fortfallen.
Schon seit einigen Jahren arbeiten in der Bürgeraktion Contra Westtangente AnwohnerInnen und verkehrspolitisch Interessierte gegen dieses Projekt. Wer Interesse an Mitarbeit oder Information hat, kann sich an die Bürgerinitiative unter Tel. 17845 wenden.