Schokoriegel als Einstieg ins Gentech-Geschäft
Eigentlich sollte man meinen, hinter dem Namen ”Butterfinger” verbirgt sich ein ganz harmloser Schokoriegel. Daß dem nicht so ist, erfährt man nur bei der Lektüre des Kleingedruckten: *aus genetisch verändertem Mais hergestellt“. Bis jetzt verzichten praktisch alle größeren deutschen Lebensmittelhersteller auf Rohstoffe aus dem Genlabor. Mit dem Butterfinger versucht der Großkonzern Nestlé nun erstmals ein Gen-Produkt auf dem Markt zu etablieren. Hierfür wird der Schokoriegel sogar extra aus den USA importiert. Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche, bei denen nach Konzern-Meinung besonders wenig Widerstand zu erwarten ist. Als Begründung schiebt Nestlé die Behauptung vor, ab Herbst 1998 könne niemand mehr ausschließen, daß genetisch veränderter Mais verarbeitet werde. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Andere Hersteller garantieren weiterhin gentechnikfreie Ware und auch Nestlé produziert weiterhin Produkte ohne Gentechnik-Mais. Der Butterfinger dient lediglich als Testballon für das VerbraucherInnenverhalten! Und noch bevor die ersten Gentechriegel am 1.September in die Supermärkte lanciert wurden, sollten auch auf den Äckern Tatsachen geschafft werden. Still und heimlich haben 1998 einige B(ä)auerInnen in Süddeutschland genmanipulierten Mais angebaut. Das vom Schweizer Chemiegiganten Novartis gelieferte Saatgut wird an geheimen Orten eingesetzt, so daß eine Trennung von der normalen Ernte kaum durchzuführen ist. Dadurch soll es der(m) VerbraucherIn unmöglich gemacht werden, sich über sein Kaufverhalten für oder gegen die Gentechnik zu entscheiden. Doch den Gefallen sollten wir den Gen-Konzernen nicht tun, drum Hände weg vom Butterfinger!
Wer weitere Informationen über die Gentechnik haben möchte oder wissen will, in welchen Lebensmitteln bereits genetisch veränderte Bestandteile vorhanden sind, kann diese über Greenpeace beziehen oder dort im Internet unter http://www.greenpeace.de nachlesen.
Ernie