Cat Stevens unterstützt Islamisten beim Wahlkampf in der Türkei

Vom Pop-Idol zum Wahlhelfer

Viele summen seine Melodien immer noch vor sich hin, wenn sie in Gedanken versunken sind und sich an die alten Zeiten erinnern. Sein Song „Father & Son“ ist gerade in einer Cover-Version wieder in den Charts – doch eigentlich gibt es den Komponisten dieser Lieder schon lange nicht mehr. 1977 wurde aus dem Popstar Cat Stevens der Muslim Yusuf Islam.

Als Cat Stevens war er der ewig nach dem Heil und der Beantwortung aller Fragen Suchende, der dies mit seiner Musik, welche von der Suche nach dem „richtigen Weg“ handelte, reflektierte. Nachdem er durch eine christliche Erziehung geprägt, sämtliche Exzesse, die ein Mensch nur erleben kann erlebt hatte und der Buddhismus und seine hinduistischen Yoga-Übungen ihm auch keine Erfüllung mehr schenkten, fiel ihm der Koran in die Hände. Gegenüber diesem hatte er aber zunächst arge Vorurteile, denn für ihn waren Muslime Heiden und Feinde, da sein Islambild durch christliche Kreuzzüge gegen diese, und vor allem durch die griechische Herkunft seines Vaters geprägt war. Doch irgendwie überwand er diese Abneigung gegen den Islam und begann den Koran zu lesen und fand so seine langersehnte Erfüllung.

Der Koran beinhaltet genauso Geschichten über seine ihm so wichtigen christlichen Propheten, wie z. B. Johannes und sogar Jesus, wie auch wissenschaftliche Erkenntnisse, welche erst lange nach Entstehung des Korans gewonnen worden sind. Auch ansonsten empfindet Cat Stevens den Koran in sich so stimmig, daß dieses Buch für ihn ein Phänomen darstellt, welches er sich nicht anders als „von Gott gegeben“ vorstellen kann. Die einzig logische Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist, daß der Koran die einzige Wahrheit beinhaltet und Cat Stevens endlich sein Heil gefunden hat. Etwas zögerlich, aber letzendlich fest entschlossen wurde er Muslim, indem er den dafür notwendigen Schwur in einer Moschee leistete.

Seitdem sind nun fast zwanzig Jahre vergangen und seitdem lebt Yusuf Islam nach islamischen Regeln, alle Maßregelungen dieser Religion sind für ihn im Koran so plausibel begründet, daß er sie als absolut notwendig ansieht und wer als Moslem diese Gesetze mißachtet muß auch dafür bestraft werden. Denn ein Moslem hat Glück ein solcher zu sein und wenn er dieses nicht zu schätzen weiß, muß er teilweise auch mit Gewalt auf die Vorzüge seiner Religion hingewiesen werden. Auch wer kein Moslem ist und sich zu sehr gegen islamische Gesetze stellt, hat mit Strafe zu rechnen.

So rechtfertigt Yusuf Islam unter anderem auch den Aufruf, Salman Rushdi zu ermorden. Yusuf slam kann den Koran auswendig und ad hoc jede Stelle zitieren und übersetzen, obwohl er gar kein Arabisch kann. Nicht nur textlich, sondern auch seelisch hat er diesen vollkommen verinnerlicht und für sich als seinen Weg zum Glück erkannt und ist dabei eigentlich kein Fanatiker. Leider ist er nur sehr unkritisch geworden, denn er lebt nach dem Grundsatz: Beschäftige Dich nicht mit Dingen, die Du an zweifelst, sondern mit denen, die Du nicht bezweifest! Der Koran bleibt für ihn unumstritten und mit Sachen, die er nicht versteht und die er sich nicht erklären kann beschäftigt er sich gar nicht erst A… wird das schon richten. Ihm hat der islamische Glauben den Frieden und Einklang mit sich selbst gebracht, er braucht keine Leder mehr zu schreiben, weil er diese nur geschrieben hatte um seine ewige Sucherei zu kompensieren – und das ist ja auch schön und gut für ihn.

Doch aufgrund seiner Popularität scheint sein Glaubenswandel nicht allein seine Privatsache zu sein. Stattdessen wird er als Prototyp des westlichen Menschen, der zum Islam konvertiert ist, gehandelt und als missionarisches Zugpferd gebraucht. Beim jüngsten Wahlkampf in der Türkei z. B. trat er für die islamistische Wohlfahrtsparte öffentlich auf. Außerdem ist er koankundiger als mancher gebürtige Moslem und dient als westlicher Überläufer zur Erbauung gerade der jungen islamischen Generation. In letzter Zeit war er deshalb verschiedentlich auch in der deutschen Öffentlichkeit zu hören und das vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil Yusuf Islam erstmals seit 17 Jahren wieder eine CD aufgenommen hat.  Mit Koranversen versteht sich und nur mit seiner Stimme und Percussion-Instrumenten, weil kaum andere muskalische Mittel erlaubt sind. Nun, diese CD kann man überall kaufen und sie beinhaltet auch eine deutsche Übersetzung der rezitierten Verse. Bleibt die Frage, welchen Wertes hat Populartät anstatt Uberzeugungskraft einzusetzen?

Letztendlich ist Yusuf Islam natürlich auch ein gutes Beispiel für die Offenheit gegenüber fremden, ethnischen und religiösen Gruppen. Yusuf Islam scheint diese auch noch nicht ganz verloren zu haben, denn er räumt auch ein, daß jeder seinen Weg finden müsse.

Kah