Das Städtische Klinikum Solingen – Noch… eine gemeinnützige GmbH:
Unser Klinikum bietet mit 16 verschiedenen Fachbereichen eine sehr umfangreiche und qualitativ hochwertige Maximalversorgung. Mit 658 Betten wird die stationäre medizinische Versorgung von über 29.000 Patientinnen und Patienten im Jahr sichergestellt. Zusätzlich werden mehr als 39.000 Menschen jährlich im ambulanten Bereich versorgt. Die medizinische und pflegerische Versorgung erfolgt dabei auf sehr hohem Niveau.
Für das Wohl dieser Patienten setzen sich 1.900 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein: Als Ärzte, in der Pflege, in der Verwaltung und in den verschiedenen Servicebetrieben. Dieses Engagement erfährt eine große Wertschätzung; nicht nur durch die Einwohner unserer Stadt, sondern auch überregional.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Köln verfügt das Klinikum über ein Bildungs-zentrum mit Hochschulzulassung. Als einer der größten Arbeitgeber in der Region bildet das Klinikum in vielen Bereichen der Medizin und Pflege, aber auch in allen angegliederten Berufen des Gesundheitswesens vorbildlich aus. Dazu gehören der kaufmännische Geschäftsbereich, Wirtschaft, die Verwaltung und die Technik.
Noch gehören alle Servicebereiche zum Klinikum. Einige davon, wie Apotheke, Küche und Wäscherei stellen nicht nur die hauseigene Versorgung sicher; sie versorgen zusätzlich andere kommunale Betriebe, wie Schulen und Altenheime.
Familien- und umweltfreundlich, in vielen Bereichen zertifiziert und gut vernetzt setzt das Klinikum auf Menschlichkeit und Qualität für zufriedene Patienten und Mitarbeiter.
Verbundbildung vorteilhaft?
Um wirtschaftlich erfolgreicher zu werden, ist ein Verbund mit dem ebenfalls kommunalen Kranken-haus Leverkusen in Planung. Doch welche Vorteile bringt eine solche Verbundbildung für das Städtische Klinikum?
Kritisch aus mehreren Gründen sieht nicht nur die Bürgerinitiative „Solingen gehört uns“ die Verbundbildung. Die jetzt noch bestehende Entscheidungs- und Handlungsfreiheit nicht nur in organisatorischen Dingen wird mit Sicherheit eingeschränkt werden – denn mit einem Verbundpartner muss man sich schließlich abstimmen.
Anders als das Krankenhaus Leverkusen bietet das Klinikum Solingen noch den Tarifvertrag (TVöD / TV-Ärzte) für alle seine Mitarbeiter an. Das könnte sich im Verbund ändern.
Aus gutem Grund fordert der Betriebsrat deshalb für die Verhandlungsgespräche:
– Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen/Änderungskündigungen
– Keine Überleitung von Beschäftigten in prekäre Arbeitsverhältnisse mittels Haustarifverträgen
– Keine Teilprivatisierung von Tertiär- oder Sekundärbereichen
– Kein regelhafter Einsatz von Mitarbeitern an unterschiedlichen Standorten
– Anwendung der gegenwärtig gültigen Tarifverträge für alle Mitarbeiter
– Erhalt von Gleichstellungsbeauftragten und SBV an allen einzelnen Standorten
Grundsätzlich bleibt noch zu sagen, dass, trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Drucks durch die Fallpauschalen (DRGs) im Gesundheitssystem, es dem Solinger Klinikum bisher gelungen ist, schuldenfrei zu bleiben.
Ist als Langzeitfolge einer Verbundbildung mit dem hoch verschuldeten Leverkusener Krankenhaus möglicherweise dann doch noch mit einer Privatisierung des Städtischen Klinikums zu rechnen?
Birgit Correns