Dies & Das

Mehr MillionärInnen in Solingen  ***  Wer geht mit ins Netz?  ***  Letzte Rettung für Tacheles

Mehr MillionärInnen in Solingen

Die Zahl der VermögensmillionärInnen in der Klingenstadt stieg von 412 in 1993 auf 496 im Jahre 1995. Dies jedenfalls ergab eine Steuerstatistik des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik. In nur zwei Jahren kamen also ganze 84 NeumillionärInnen dazu. Rechnet man diese Entwicklung auf 1999 hoch, könnten bereits über 600 MillionärInnen in unserer Stadt wohnen. Im Jahre 5998 wäre bei gleichbleibender Bevölkerungszahl jede(r) SolingerIn im Club der Siebenstelligen aufgenommen. So dramatisch, wie die grün/rosarote-Kommunalregierung die Lage der Gemeinde darstellt, kann sie also nicht sein. Oder?

http://www.tachelesSG@wtal.de –
Wer geht mit ins Netz?

Nach home-banking und tele-shopping ist nun die Zeit der digitalen Stadtzeitung tacheles gekommen. Zunächst begnügt sich das hochdynamisch zukunftsorientierte tacheles-Team mit einer e-mail -Adresse, doch langfristig strebt unser Kollektiv eine totale Vernetzung in Form einer eigenen Homepage an, damit eine optimale Informationsversorgung der lesehungrigen Bevölkerung Solingens auch zukünftig von uns geleistet werden kann. Ja, die Jahrtausendwende rückt näher, eine große Zeitenwende steht bevor und selbst dem Untalentiertesten unter den Hohlköpfen ist aufgegangen, daß der real existierende digitale Wahnsinn durchaus Vorteile bietet. Nur ist es leider so, daß nicht genug unserer wackren Mitstreiter ausreichend Zeit oder freie geistige Kapazität haben, um sich dieses neuen Betätigungsfeldes gebührend anzunehmen, daher wären wir sehr dankbar, wenn einige tapfere Streiter uns in der Schlacht im Cyberspace zur Seite stehen könnten. Darum bittet die Redaktion euch, liebe LeserInnen um Hilfe, auf daß wir gemeinsam schöne Wege in eine neue Welt beschreiten und unsere subversive Tätigkeiten fortsetzen können, wie es von einer Postille wie der unsrigen erwartet wird.

SJ

Letzte Rettung für Tacheles

Nach dem die Zukunft unseres Namensvetters/base und Berliner Kulturhauses Tacheles jahrelang ungewiß war, konnte nun eine überraschende Lösung präsentiert werden. Die Kölner InvestorInnen(?)gruppe Fundus und der Tacheles-Verein einigten sich auf einen zehnjährigen Mietvertrag. Die Miete beträgt eine symbolische Mark im Monat, Fundus übernimmt die denkmalgerechte Grundsanierung des Gebäudes und sichert dem Tacheles inhaltliche Unabhängigkeit zu.

1990 war die geplante Sprengung der Kriegsruine eines Kaufhauses durch die Besetzung von KünstlerInnen verhindert worden. 1994 kaufte Fundus das Areal und plante dort den Neubau von Wohnungen, Büros und Läden unter Einbeziehung des Kulturhauses. Ein Vertrag kam bisher nicht zustande, da Fundus eine Stiftung einsetzen wollte, um das künstlerische Niveau zu überwachen, die Tacheles-BetreiberInnen dazu aber nicht bereit waren. Daraufhin strich der Berliner Kultursenator Radunski (CDU) 1997 jegliche Förderung, eine im April ‘98 vorgesehene Räumung scheiterte nur aus formaljuristischen Gründen. Die Wende kam nun unter Vermittlung des Kulturmanagers Heiner Steiner zustande, der im Sommer auf einer Freifläche neben dem Tacheles die ”Zauberflöte” in einem Zelt inszenierte und beide Seiten zu einer Einigung bewegen konnte.

Ernie