März 1996, Untere Wernerstraße

Ein Betonpodest mit Natursteinen.
Darin erhöht: Ein Sockel mit einer Inschrift.
Der Brandgeruch weht noch herüber. Ein kleiner Steinsockel neben einem riesengroßen Loch – mit stabilem Brückengeländer geschützt.
Das Loch: Eine Mauer neugezogen rechts, darunter alte Gebäudewände.
Links: Ein schroffer Abgrund von Stein ab der Garage des Nachbarn.
Steinmassive wie Bunker im Krieg.
Der freie Blick aufs Bärenloch, aber dabei noch störend eine Reihe Bäume.
In denen haben die Kinder gespielt.
Wie ein Beobachterposten, direkt hinter dem Gitter fällst du in das Loch, eine Wunde die niemand fassen kann
– Aber bewußt kein Mahnmal, eben eine Baulücke.
Ein kleines Metallschild, 30 mal 20 cm:

“Am 29. Mai 1993 starben an dieser Stelle 5 türkische Frauen und Mädchen bei einem ausländerfeindlichen Brandanschlag. Wir werden das nie vergessen können.“

Am grünen Maschendrahtzaun angebracht.
Völlig verknittert, hat wohl ein Nazi im Vorbeigehen mal kurz gegengetreten

Krabat