Lehren aus Fukushima, Harrisburg …

In wenigen Wochen jährt sich die nukleare Katastrophe von Fukushima zum sechsten Mal, ein guter Grund noch einmal auf die Gefahren zu schauen, denen wir selbst hier und heute durch die Kernkraftwerke in unserer Umgebung ausgesetzt sind.

Jeder Kontakt mit Radioaktivität stellt ein Ge­sundheitsrisiko dar.  Und nicht nur das: Bei stärkerem Ausgesetzt-Sein treten Symptome der Strahlenkrankheit auf, die bis zum Tod führen können.
Die Schrottreaktoren von Tihange und Doel in unserem Nachbarland Belgien, sind nur knapp 150, bzw. 200 km Luftlinie von Solin­gen entfernt. Beide gelten als so unsicher, dass zunächst die belgische Regierung, und inzwischen auch die Landesregierung von NRW in großen Mengen Jodtabletten eingekauft haben, die im Katastrophenfall innerhalb kürzester Zeit verteilt werden sollen an Kinder und andere Menschen unter 45 Jahre, insbesondere an Schwanger. – Je nachdem, wie der Wind steht, würde uns aber die mit Radioaktivität verseuchte Luftmasse schneller erreichen, als die Verteilung erfolgen kann. Und außerdem schützen diese Tabletten lediglich davor, radioaktives Jod aufzunehmen und Schilddrüsenkrebs zu bekommen. Alle anderen Radioisotope werden nicht ausgebremst und entfalten ihre fatale Wirkung, ohne dass es einen Schutz gäbe. Es gäbe kein Entkommen.
Und was wäre mit den Menschen über 45 Jahre? Da streiten sich die Fachleute: Wäh­rend IPPNW, die Ansicht vertritt, die Ein­nahme von Jodtabletten könne auch bei älteren Menschen das Risiko von Schilddrü­senkrebs wesentlich verringern, schätzen andere ärztliche Organisationen das Risiko, durch die Aufnahme von zu viel Jod eine Schilddrüsenerkrankungen zu bekommen als gewichtiger ein. Fakt ist, dass in NRW nur genügend Tabletten für Kinder und Schwangere gebunkert werden, im Umkreis von bis zu 100 km Entfernung von einem Kernkraftwerk .
Für die 60 Kilometer bis Aachen würde die radioaktive Wolke nach einer Havarie im AKW Ti­hange knapp 3 Stunden brauchen. Bis nach Solingen etwas mehr als doppelt so lange. 14 Tage nach der Katastrophe in Fuku­shima wurde in Deutschland erstmals von dort stammendes Jod 131 gemessen: Radio­aktivität macht an keiner Grenze Halt.
Darum muss unsere Forderung lauten:

Alle Kernkraftwerke abschalten. Weltweit und sofort!

Weitere Informationen:

http://www.aachener-zeitung.de/dossier/tihange

http://www1.wdr.de/wissen/mensch/jodtabletten-100.html

Und für diejenigen, die den Atomausstieg durch aktives Engagement vorantreiben wollen:

http://www.antiatomkoeln.de/

Oder hier:

https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/termine/
Aber auch ohne bei Demos mitzumachen, kann jeder etwas für den Ausstieg tun: Sauberen Strom kaufen, zum Beispiel bei der BürgerEnergie Genossenschaft Solingen:

http://www.buergerenergie-solingen.de/Strom

Sibylle Arians