Offener Brief an alle im Rat vertretenen Parteien

Mit Erschrecken haben wir, Lehrerinnen und Lehrer der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, erfahren, daß der Auftrag für den Erweiterungsbau Uhlandstraße an Herrn Kissel vergeben werden soll.

Herr Kissel hat 1979 in einem Leserbrief geschrieben, die Waffen-SS sei eine Elitetruppe der Wehrmacht gewesen. Eine Qualifizierung, die wir in keiner Weise teilen können. Seine Spendenpraxis für die NPD, sowie seine Weigerung, 1988 eine seiner Wohnanlagen nach Solingens Partnerstadt Ness-Ziona in Israel zu benennen, disqualifizieren ihn nach unserer Auffassung für einen öffentlichen Bauauftrag in Millionenhöhe. Wenn er dann noch 1991 in einem Vorwort zu einem revisionistischen Geschichtswerk schreibt: “ … muß ich die 6 Millionen-Holocaust-Zahl auch gesetzestreu glauben?“ dann fühlen wir uns verpflichtet im Sinne der Geschwister Scholl, deren Namen unsere Schule trägt, Sie und Ihre Partei zu bitten:

Stimmen Sie gegen die Vergabe dieses Bauauftrages an Günther Kissel!